Diese Geschichte habe ich mir nicht ausgedacht. Ich habe sie selbst so erlebt.

Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass man süchtig sein kann, z. B. nach Nikotin. Ich hatte jahrelang geraucht und dann mehrere erfolglose Male versucht, davon loszukommen. Schließlich, vor etwa fünfundzwanzig Jahren, konnte ich diese Sucht hinter mir lassen.

Damals war der Nikotinentzug für mich kein Zuckerschlecken. Die ersten Monate waren hart, mit Kopfschmerzen, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen. Nach drei Jahren hatte ich die Sucht endgültig besiegt. Seitdem habe ich keine Zigarette mehr angefasst. Es macht mir nichts aus, Tabakqualm zu riechen, anderen beim Rauchen zuzusehen oder in der Gesellschaft von rauchenden Menschen zu sein.

Dass es noch eine weitere Sucht bei mir gab, war mir nicht bewusst.

So kam ich ihr auf die Spur: Eines schönen Tages teilte mir mein Hausarzt anlässlich einer Untersuchung mit, dass mein Blutzuckerwert viel zu hoch war, dass ich Diabetes hatte, also zuckerkrank war.

Ich hatte nichts davon gemerkt. Ab da nahm ich täglich Medikamente und bekam in regelmäßigen Abständen eine Blutuntersuchung. Die Dosis der Medikamente musste langsam aber stetig erhöht werden, und schließlich musste ich mir täglich Insulin spritzen.

Mein Hausarzt ging in Rente und sein Nachfolger stellte mir in Aussicht, die Medikamente loszuwerden, wenn ich seinen Empfehlungen folgen würde. Ich sollte als erstes durch Intervallfasten (eine Mahlzeit pro Tag und dann bis zum nächsten Tag nichts mehr) und eine abgestimmte Ernährung mein vorhandenes Übergewicht verlieren.

Nach einigen Wochen war ich etwa drei der fünfundzwanzig angestrebten Kilos losgeworden. Dann gab es keinen Fortschritt mehr. Ohne es zu wissen, hatte ich einen Weg gefunden, das Programm zu sabotieren.

Meine fachkundige Tochter brachte mich zurück auf die Spur. Sie erklärte mir, wie und warum Intervallfasten funktionieren kann und welche Dinge ich essen und trinken durfte und welche nicht.

Nach erfolgreichen sechs Monaten hatte ich das Zielgewicht erreicht, konnte meine zu weiten Kleider entsorgen und mir neue Klamotten kaufen. Mein Blutdruck und meine Leberwerte normalisierten sich. Ich hatte sämtliche Medikamente abgesetzt und meine Blutzuckerwerte waren, solange ich mich vernünftig ernährte, im Normalbereich.

Mein Hausarzt ist von dem Ergebnis begeistert. Ich auch.

Nike Vogel.de
Ernährungsberatung